* 10. November 1894
† 9. November 1966
von Steffen Schleiermacher
Essay
Das Blechsieb ist im Schaffen von Hans Jürgen von der Wense sowohl zentral als letztendlich auch peripher. Die Komposition für Klarinette, Klavier und freihängendes Blechsieb (1919) scheint allein schon durch ihre Besetzungsangabe die Zugehörigkeit zum Dadaismus und / oder Futurismus zu begründen. In Briefen erwähnt Wense weitere Stücke mit zumindest verwegen zu nennender Instrumentation – von Schreibmaschinen ist da die Rede, auch von Weckern. Doch leider hat davon, falls diese Werke tatsächlich komponiert worden sind, nichts überdauert. Nur wenig von dem, was Wense komponierend, schreibend, nachdichtend enzyklopädisch hatte aufbereiten wollen, ist über das Stadium immensen Sammelns hinausgekommen. Zu fragen ist, ob er es denn jemals wollte, dieses »Fertige«.
In seiner Musik für Orchester I (1919) – eine üppige Instrumentierung seiner Musik für Klavier III (1915) – schreibt er unter anderem den »Klang einer Standuhr, tief und sehr sonor, wohlklingend« vor sowie einen »Schuss mit einer Platzpatrone – etwas entfernt vom Orchester«. Wense hatte genaue musikalische Vorstellungen; er wusste, wie, wo und womit das hängende Blechsieb anzuschlagen sei, um den richtigen Klang zu erzeugen. Auch in einer Miniatur wie der Komposition für Klarinette, Klavier und freihängendes Blechsieb (Nbsp. ...